Wohnung mieten ohne Einkommensnachweis – funktioniert das?
Mietbarer Wohnraum ist in Deutschland knapp bemessen und deshalb ist es für Vermieter wichtig sich abzusichern und Bonitäten der Bewerber zu prüfen. Der Einkommensnachweis eines potenziellen Mieters ist für den Vermieter ausschlaggebend und somit eigentlich unverzichtbar.
Der Nachweis gibt Auskunft darüber, ob die Zahlungsfähigkeit des Mieters gegeben ist, also ob er sich die Miete auch wirklich leisten kann. Trotzdem stellen sich viele Wohnungssuchende ohne festes Einkommen (vielleicht aber mit Vermögen) die Frage, ob es dennoch möglich ist eine Wohnung zu mieten. Wir zeigen, warum dieses Vorhaben vermutlich schwierig wird:
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Diese Nachweise sind fast immer gewünscht
In Großstädten ist kaum mehr Leerstand zu verzeichnen aber die Anzahl der Wohnungssuchenden steigt. Aufgrund der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt, behalten sich Vermieter vor, einen Einkommensnachweis zu verlangen. Neben einer Selbstauskunft, die der Mieter ausfüllt, muss in den meisten Fällen, auch der Gehaltsnachweis vorgelegt werden.
Es ist sinnvoll, die Unterlagen bereits bei einem Besichtigungstermin vorzulegen. Auch Vermieter können kein finanzielles Risiko eingehen. Immer wieder wird von verwüsteten Wohnungen und Mietnomaden berichtet. Daher ist es nur verständlich, dass Vermieter sich auch in dieser Hinsicht absichern.
Arbeitsvertrag, Bürgergeld und Bescheinigungen
Mietinteressenten die Bürgergeld beziehen, müssen einen Nachweis über bewilligte Sozialleistungen erbringen. Ein solcher Nachweis zählt als regelmäßiges Einkommen. Das zuständige Amt muss schriftlich bestätigen, in welcher Höhe die Mietzuschüsse bewilligt werden. Gleiches gilt für Interessenten, die gerade eine neue Arbeitsstelle angenommen haben. Hier zählt der unterschriebene Arbeitsvertrag als Nachweis.
Mieter die ohne Job auf Wohnungssuche sind, müssen einen Nachweis vorlegen. In diesem Fall, muss der Nachweis über den Erhalt von Arbeitslosengeld erbracht werden. Ein Mietschuldenübernahmeantrag kann bei dem Sozialamt beantragt werden, wenn der Mieter keinen ausreichenden Verdienst hat und ohne Geld die Miete nicht zahlen kann.
Mietsicherheit steht im Fokus
Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ist eine weitere Möglichkeit die Zuverlässigkeit zu prüfen. Der zukünftige Mieter kann sich bei seinem vorherigen Vermieter eine solche Bescheinigung ausstellen lassen. Um nachzuweisen, dass Mietzahlungen regelmäßig und zuverlässig gezahlt wurden. Vorlagen für Mietbescheinigungen sind im Internet zu finden. Vermieter sind allerdings nicht dazu verpflichtet eine solche Bescheinigung auszustellen.
Junge Mieter, wie Studierende, Schüler oder Auszubildende sind meist ohne Einkommen oder können kein ausreichendes Einkommen nachweisen. In solchen Fällen ist eine Elternbürgschaft ratsam, um die Mietsicherheit zu gewährleisten. Eltern können den Mietvertrag auf auch ihren Namen abschließen, somit müssen diese dann den Einkommensnachweis erbringen.
Kaution als Sicherheitsleistung
Eine weitere, häufige Mietsicherheit ist die Zahlung einer Kaution. Der Vermieter besteht meist auf eine Summe die drei Monatskaltmieten entspricht und verwaltet diese auf einem separaten Kautionskonto. So kommt eine Art Sicherheitsleistung zustande. Der Vermieter kann auf die Kaution zurück greifen, sollten sich die Vermögensverhältnisse des Mieters erheblich verschlechtern. Die Höhe der Kaution legt der Vermieter im Mietvertrag fest.
Fazit: Wohnung ohne Einkommensnachweis
Im Prozess der Wohnungsbewerbung ist der Einkommensnachweis wohl das aussagekräftigste und wichtigste Dokument für den Vermieter. Deshalb ist es kaum möglich eine Wohnung zu mieten, ohne einen Einkommensnachweis zu erbringen. Der Nachweis ist eine Möglichkeit pünktliche Mietzahlungen zu gewährleisten und Mietnomaden von vornherein auszuschließen.
Obwohl es keine Garantie dafür gibt, dass der neue Mieter trotz Einkommensbescheinigung seine Miete pünktlich zahlt und andere Mietverpflichtungen eingehalten werden, ist es doch ein Nachweis darüber ob die Einkünfte ausreichen.
Anregungen zur Wohnungssuche ohne Einkommen
- Mit mehreren Menschen in einer Wohnung zu leben, heißt nicht, dass auch alle zwangsläufig den Mietvertrag unterschreiben müssen. (Hinweis: Der Vermieter muss natürlich zustimmen, dass Du dort wohnst).
- Häufig suchen Vermieter von Mehrfamilienhäusern auch günstige Optionen für Hausmeisterdienstleistungen. Im Gegenzug erhält man vergünstigte Mietpreise oder gar mietfreies Wohnen. Mit etwas Glück und Verhandlungsgeschick, ist dies vielleicht eine
- Vermieter von dauerhaft leer-stehenden Wohnungen sind risikofreudiger: Alles ist besser als eine leerstehende Wohnung, die nur Kosten statt Einnahmen generiert. Ausschau halten kann sich lohnen,
- Privatleute sind bei Sympathie meist offener und gesprächsbereiter als Makler und Firmen.
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